Sehenswertes und Erstaunliches im Gebiet um den Burgstein

Burgstein-Ruinen
Burgsteinruine

Namensgebend für das Burgsteingebiet ist der zwischen den Orten Krebes und Ruderitz gelegene Burgstein mit seinen beiden spätmittelalterlichen Kirchenruinen.
Die Erhebung ist ein markanter Teil eines der größten zusammenhängenden Diabasareale des Vogtlandes. Archäologische Funde belegen die erste Besiedelung des Burgsteingebietes in der jüngeren Bronzezeit. Die nächsten Nachweise liegen erst wieder für das frühe Mittelalter (ab dem 7. Jh.) vor. Ab 1122 wird die deutsche Landeserschließung nachweisbar.
Zur Herrschaftssicherung entstanden Wehranlagen, wie Höhen- und Wasserburgen.


Gemeinde Weischlitz

Die Gemeinde liegt fast im Mittelpunkt des Städtedreiecks Hof, Oelsnitz und Plauen.
Die schöne Landschaft und die verkehrsgünstige Lage haben zur stetigen Entwicklung geführt. 1274 wurde Weischlitz erstmals als der Herrensitz der Herren von Weyschols urkundlich erwähnt, die als treue Anhänger der Plauener Vögte galten.
1303 wird das Geschlecht derer von Feilitzsch als Herren genannt. Durch die exponierte Lage an einer aus Thüringen ins Böhmische führende und in der Nähe der alten Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig kamen nicht nur friedliche Handelsreisende, sondern auch kriegerische Haufen in den Ort. So hinterließen sowohl der dreißigjährige als auch der siebenjährige Krieg und Napoleon Spuren in Weischlitz.
Aus diesen Zeiten stammten die Begriffe „Schwedenschanze“ für die alte Höhenburg bei Unterweischlitz und „Zum Russenlager“ für das Gelände des „Gasthofes Weischlitz“, als 1813 russische Kosaken dort biwakierten. Im 19. Jh. wandelte sich der Charakter des Ortes durch die Aufhebung der Leibeigenschaft, den Beginn der Industrialisierung und den Bau der Eisenbahn.

Blick von Bruecke Weischlitz Blick nach Weischlitz

Altes Gut Weischlitz

Sehenswert ist das unter Denkmalschutz stehende Alte Gut von Weischlitz, ein im Vogtland wohl einmaliges Ensemble von Herrenhaus und zwei Fachwerkscheunen. Der Gebäudekomplex wurde in den Jahre 1995-1997 rekonstruiert.
Im ehemaligen Herrenhaus hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz. Eine Scheune wird von der Gemeinde als Bürgerhaus und eine andere von einem Geldinstitut genutzt.
Das Alte Gut liegt direkt am Vogtland Panorama Weg.


Hechlers Heimathaus in Reuth

Klaus Hechler sammelt seit 30 Jahren Alltags- und Gebrauchsgegenstände aus vergangener Zeit. Volkskunst aus dem Vogtland und dem Erzgebirge sowie Exponate von regionalen Künstlern gehören ebenso zur Ausstellung des Museums. Begonnen hat es mit einer Ausstellung im alten Kreuzgewölbe.

Nun war ihm das Gewölbe für die Vielzahl der Gegenstände zu klein geworden und er erweiterte die Sammlung im gegenüberliegenden Haus um 10 Räume. Entsprechend der Jahreszeiten wechseln auch die Ausstellungsgegenstände. So zeigt sich Hechlers Heimathaus in Reuth bei Plauen im österlichen, herbstlichen oder im weihnachtlichen Gewand. Das private Museum von Klaus Hechler blickt dabei stets zurück in die Heimatgeschichte und auf Traditionen.

Der geschnitzte erzgebirgische Bergmann auf dem Küchentisch ist aus dem Jahr 1944. Die Moosfrau und der Moosmann in der "guten Stube" auf dem Schrank samt Bornkinnel symbolisieren Weihnachten im Vogtland. In der Küche ist auf dem Tisch am Fenster das vogtländische Neunerlei aufgebaut, dahinter hängt der Christbaum von der Decke herab. Modelleisenbahnen, ein prächtiger Weihnachtsberg, Pyramide und Nussknacker sind beim Rundgang zu entdecken.

Bei Voranmeldung unter: Tel. 037435 5913 oder 0172 7846958 ist das Museum zu besichtigen.

Museum von Klaus Hechler

Am Wall 2
08538 Weischlitz OT Reuth

unweit der Kirche


Thermalquelle Neumühle

In unmittelbarer Nähe der Neumühle wurde 1961 bei einer Bohrung in 771m Teufe eine unter Druck stehende Wasserader angetroffen.
Auf Grund der Wassertemperatur von > 20°C wird das 25°C warme Tiefenwasser in die Gruppe der Thermalwasser eingestuft.
Die relativ hohen Natrium-, Calcium- und Chlorid- Werte berechtigen, die Quelle als Mineralquelle zu bezeichnen. Das Wasser ist geruchlos, klar und farblos, schmeckt fade und hat einen leicht bitteren, salzigen Nachgeschmack. Regelmäßige balneologische Untersuchungen ergaben eine Eignung des Wassers zur Behandlung von Silikose und Erkrankungen der Bronchien in Form von Inhalationen.
Es ist der einzige Thermalbrunnen des Vogtlandes. Das artesisch gespannte Mineralwasser wird aus 771m Tiefe an die Erdoberfläche gebracht.
Er wurde bereits 1962 als bedeutendes Naturdenkmal unter Schutz gestellt.

Thermalquelle


Rittergut Kürbitz
Rittergut Kürbitz

Rittergut und Salvatorkirche Kürbitz

Schon aus der Ferne ist der achteckige Turm der Salvatorkirche erkennbar. Obwohl die Kirche eher ein schlichtes Äußeres besitzt, bestimmt sie dominierend die Ortsansicht. Zur reichen Innenausstattung zählen u.a. ein Flügelaltar (um 1500), Holzplastiken, die Kanzel von 1626 und die Kapelle mit Grabsteinen und Epitaphen. Bei Renovierungsarbeiten in jüngster Zeit konnte ein lateinisches Distichon wiederentdeckt werden.
Zum Dorfensemble gehören weiterhin die 1298 erbaute Elsterbrücke, der Gutshof mit Taubenhaus und das ehemalige Herrenhaus, das leider durch einen Brand am 11.11.1987 zerstört wurde. Seit dem Jahre 2014 wird es nach aufwendigen Sanierungsarbeiten als Wohnhaus genutzt.
Bevor der Wanderer die in der Talaue der Weißen Elster gelegene Gemeinde Kürbitz erreicht, führt der Weg unmittelbar auf einer Hochfläche von 435 m am Burgteich, dem ältesten Naturschutzgebiet des Vogtlandes, vorbei. Der 12,5 ha große Teich erhält sein Wasser nur aus Niederschlägen. An fast allen Seiten ist er von einem dichten Röhrichtgürtel umgeben und bietet so seltenen Wasservögeln gute Brutmöglichkeiten.


Kirche in Reuth

Um 1250 wurde eine Wehrkirche erbaut. 1869 erfolgt der Abriss der stark baufälligen Kirche. Im gleichen Jahr wurde mit dem Neubau der Kirche begonnen. Zwei Jahre später konnte die Orgel eingeweiht werden. 1917 mußten die bronzenen Kirchenglocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden. Diese wurden 1921 durch Stahlglocken ersetzt, welche bis 2001 ihren Dienst taten. Jetzt sind sie auf einem Gestell vor der Kirche zu bestaunen. Im rekonstruierten Glockenturm wurden neue Glocken eingebaut. Im Kircheninneren sind die Buntglasfenster sehenswert.

Kirche Reuth Burgsteingebiet


Reuther Linde

Reuther Linde

Markantester Punkt der Gemeinde Reuth ist die 584 m hoch gelegene „Reuther Linde“. Der einzeln auf einem Hügel stehende Baum ist weithin sichtbar. Bei guter Sicht reicht der Blick von hier über das Vogtland bis weit ins Erzgebirge. Man sieht den Kapellenberg an der Grenze zum Egerland, den Aschberg bei Klingenthal und den Kuhberg bei Netzschkau. Am Horizont zeigen sich die Umrisse vom Fichtelberg und Keilberg.


Kapelle St. Clara in Heinersgrün

Vom 540 m hohen Kapellenberg bei Heinersgrün für den Wanderer schon weithin sichtbar, grüßt die ehemalige katholische Wallfahrtskirche St. Clara. Erbaut wurde sie schon im 12./13. Jh.
Erstmals urkundlich erwähnt 1529, da es einen Kaplan im Rittergut gab. 1740 wurde die Kapelle erneuert. Mit der zwiebelförmigen Kuppel erinnert sie eher an bayrische Kirchen. Seit 1995 besitzt die Kapelle auch wieder 3 Glocken, die sonntags 18.00 Uhr ins Tal hinunter hallen. Hier hat der Wanderer eine unvergleichlich schöne Rundsicht in die nähere und fernere Umgebung des Vogtlandes, des Erzgebirges und des Fichtelgebirges.

Kirche Heinersgrün


Wasserschloss Geilsdorf

Geilsdorf Burgsteingebiet
Wasserschloss Geilsdorf

Heute sind noch die Ruinen des alten Schlosses und der Wallgraben zu sehen. Das Schloß war im Mittelalter der Sitz des Vogtländischen Adelsgeschlechtes derer von Sack.


Elstertalbrücke in Pirk

Konzipiert wurde die Brücke in den 30er Jahren als größte Brücke der Welt, die sich in Form, Farbe, Material und Bauart in die Landschaft einfügen sollte. Die Steinbogenbrücke besteht zum größten Teil aus Granitquadern mit Betonausfüllung.
1938 wurde mit dem Bau begonnen und musste 1940 auf Grund der Kriegseinflüsse eingestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits die beiden Endbauwerke, 11 Pfeiler,
12 Granitgewölbe und 11 über den Pfeilern liegende Spargewölbe. Der Weiterbau an der „Unvollendeten“, die im gesperrten Grenzbereich der DDR stand, wurde erst im Frühjahr 1991 wieder aufgenommen. 1993 konnte auch die 2. Richtungsfahrbahn dem Verkehr übergeben werden. In den 50 Jahren dazwischen bildeten sich bis zu 7 cm dicke Kalkschichten an den Außenseiten der Natursteinverkleidung und es wuchsen kleine Fichten auf den Gewölben.


Drei-Freistaaten-Stein

Werner Pöllmann, als ehrenamtlicher Beauftragter der Denkmalpflege im Vogtlandkreis zuständig für Grenz-, Meilen- und Vermessungssteine stieß auf den am Kupferbach zum Teil überwucherten Dreiherrenstein.
Dieser war zwischen 1840 und 1868 gesetzt worden und markierte die Berührungspunkte dreier Landesherrschaften: zweier Königreiche und eines Fürstentums. Bei seiner Recherche fand er heraus, dass es in der Bundesrepublik 15 Berührungspunkte zwischen drei Bundesländern gibt, aber seit 1993 nur einen, wo drei Freistaaten aufeinander treffen. Vom thüringer Flurneuordnungsamt Gera wurde ein studentischer Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Dreiländerecksteins ausgelobt, welcher dann 2007 eingeweiht wurde. Der Stein steht nun in einer Betonplatte über seinem historischen Standort. Er ist im Zentrum eines gleichseitigen Dreiecks, dessen Spitzen in Richtung der drei Freistaaten zeigen und mit Theumaer Fruchtschiefer aus Sachsen, Fichtelgebirgsgranit vom Waldstein in Bayern und Oberdorlaer Muschelkalk aus Thüringen ausgefüllt sind.

„Der Drei-Freistaaten-Stein steht für das Zusammenkommen, für das Zusammenarbeiten und für das Zusammenbleiben. Er steht für die Freiheit.“ (Irmhild Kujer, Bürgermeisterin von Burgstein 2007)